Zum Inhalt springen

Wie funktioniert eine Wärmepumpe im Winter?

  • Redaktion 

Kalte Temperaturen – höhere Kosten?

Wärmepumpen sind für viele Eigenheimbesitzer und Unternehmen eine beliebte Option, um umweltfreundlich zu heizen. Besonders in der kalten Jahreszeit ist es interessant zu wissen, wie diese Geräte funktionieren und ob sie auch bei niedrigen Temperaturen effizient arbeiten. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick darauf, wie eine Wärmepumpe im Winter Wärme liefert und welche Faktoren ihre Effizienz beeinflussen.

Grundlagen: Was ist eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe ist ein Gerät, das Energie aus der Umgebung – wie Luft, Wasser oder Erde – aufnimmt und in Wärme umwandelt. Sie funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Statt Wärme von innen nach außen abzugeben, nimmt sie Wärme von außen auf und bringt sie in den Innenraum. Trotz ihrer einfachen Idee ist die Technologie dahinter komplex und umfasst verschiedene Bauteile wie Verdichter, Verdampfer, Kondensator und Expansionsventil.

So funktioniert eine Wärmepumpe im Winter

Im Winter, wenn die Temperaturen sinken, zieht die Wärmepumpe trotzdem Wärme aus der Umgebung – sogar wenn die Außentemperaturen weit unter den Gefrierpunkt fallen. Das Prinzip basiert auf der Fähigkeit bestimmter Kältemittel, bereits bei sehr niedrigen Temperaturen Wärmeenergie aufzunehmen und zu transportieren. Ein Beispielprozess einer Luftwärmepumpe im Winter funktioniert so:

  1. Wärmeaufnahme: Die Wärmepumpe nimmt zunächst die Wärme aus der Außenluft, dem Boden oder dem Grundwasser auf. Diese Wärmeenergie wird auf ein spezielles Kältemittel übertragen, das bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft.

  2. Verdichtung des Kältemittels: Das Kältemittel, das nun in gasförmigem Zustand vorliegt, wird in einem Verdichter (Kompressor) stark komprimiert. Durch die Verdichtung erhöht sich die Temperatur des Kältemittels erheblich.

  3. Wärmeabgabe an den Innenraum: Das heiße Kältemittelgas wird nun durch den Kondensator geleitet, wo es seine Wärme an das Heizsystem des Gebäudes abgibt. Beim Abkühlen wird das Kältemittel wieder flüssig.

  4. Entspannung und Kreislaufschluss: Nachdem das Kältemittel die Wärme abgegeben hat, fließt es durch ein Expansionsventil. Dadurch sinkt der Druck, und das Kältemittel kühlt weiter ab, bevor es zurück in den Verdampfer geleitet wird, wo der Kreislauf von Neuem beginnt.

Diese Schritte wiederholen sich, sodass kontinuierlich Wärme aus der Umgebung ins Haus transportiert wird.

Effizienz der Wärmepumpe bei niedrigen Temperaturen

» Wärmepumpen gelten als sehr effizient, da sie mehr Wärmeenergie produzieren, als sie in Form von Strom für den Antrieb des Kompressors benötigen. Allerdings sinkt ihre Effizienz, die sogenannte Leistungszahl (Coefficient of Performance, COP), bei niedrigeren Außentemperaturen. Dies bedeutet, dass die Wärmepumpe im Winter tendenziell mehr Strom benötigt, um die gleiche Wärmemenge zu erzeugen wie im milderen Herbst oder Frühling.

Um diesem Effizienzverlust entgegenzuwirken, können bestimmte Maßnahmen und Anpassungen getroffen werden:

  1. Auswahl der richtigen Wärmepumpe: Luftwärmepumpen verlieren bei sehr niedrigen Temperaturen stärker an Effizienz als Erdwärmepumpen oder Wasserwärmepumpen. Daher sind Erdwärmepumpen für Regionen mit strengen Wintern oft die bessere Wahl, da das Erdreich in tiefen Schichten eine relativ konstante Temperatur behält.

  2. Hybridheizsysteme: In sehr kalten Gegenden kann ein hybrides Heizsystem, das die Wärmepumpe mit einer konventionellen Heizung wie einem Gas- oder Ölkessel kombiniert, sinnvoll sein. In extremen Minusgraden kann dann die zusätzliche Heizquelle die Wärmepumpe unterstützen.

  3. Optimierte Steuerung und Einstellung: Moderne Wärmepumpen verfügen über intelligente Steuerungssysteme, die die Effizienz verbessern können, indem sie die Wärmepumpe nur dann einschalten, wenn es nötig ist, oder den Betrieb bei besonders kalten Außentemperaturen anpassen.

Wichtige Fragen: Ist eine Wärmepumpe im Winter wirklich sinnvoll?

Eine gängige Sorge ist, dass die Wärmepumpe im Winter zu viel Energie verbrauchen könnte. Doch moderne Wärmepumpen sind darauf ausgelegt, auch bei Minusgraden zu arbeiten. Abhängig von der Art der Wärmepumpe (Luft, Wasser oder Erdwärme) und der Außentemperatur können Effizienz und Wärmeleistung variieren, doch die Einsparungen und Umweltvorteile überwiegen in vielen Fällen die möglichen Effizienzeinbußen.

Zusätzlich profitiert eine Wärmepumpe in den meisten Regionen von » Förderungen und finanziellen Anreizen, da sie eine nachhaltige Alternative zu fossilen Heizsystemen darstellt. Die langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten sowie der Beitrag zum Klimaschutz machen die Wärmepumpe für viele eine attraktive Option.

Seien Sie beruhigt – Wärmepumpen sind auch im Winter effiziente Heizungen

Eine Wärmepumpe funktioniert im Winter genauso wie zu anderen Jahreszeiten, auch wenn ihre Effizienz bei sehr niedrigen Temperaturen etwas sinkt. Luft-, Erd- und Wasserwärmepumpen haben dabei verschiedene Eigenschaften und eignen sich für unterschiedliche geografische Lagen. Durch intelligente Steuerungssysteme und hybride Lösungen lässt sich die Heizleistung optimieren und der Energieverbrauch minimieren. Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, erhält eine moderne, umweltfreundliche Heizlösung, die den Anforderungen der kalten Jahreszeit durchaus gewachsen ist.

Tipp: Lassen Sie sich vor der Installation einer Wärmepumpe » von einem Fachmann beraten, um das beste System für Ihre Region und Bedürfnisse auszuwählen!