Energiesparen im Altbau vs. Neubau und Energieeffizienz
Herausforderungen & Maßnahmen
Das Energiesparen im Altbau aber auch im Neubau spielt bei der Wahl von Heizungs- und Dämmmethoden eine entscheidende Rolle. Während moderne Neubauten oft bereits energetisch optimiert sind, ist das Energiesparen im Altbau eine besondere Herausforderung. In diesem Artikel vergleichen wir die Besonderheiten beider Gebäudetypen und beleuchten geeignete Energiesparmaßnahmen, die Kosten und den Energieverbrauch senken können.
1. Energiesparen im Altbau: Herausforderungen und Maßnahmen
Altbauten, meist vor den 1970er Jahren errichtet, weisen in der Regel keine oder nur unzureichende Dämmung und ältere Heizsysteme auf. Die typischen Schwachstellen sind:
- Ungedämmte Fassaden und Dachflächen
- Einfachverglaste Fenster oder alte Doppelscheibenfenster
- Mangelnde Boden- und Kellerdämmung
- Veraltete Heizsysteme
Diese Schwachstellen führen oft zu hohem Wärmeverlust und ineffizientem Energieverbrauch. Energiesparmaßnahmen helfen jedoch, auch in Altbauten den Energiebedarf deutlich zu senken. So ist Energiesparen im Altbau möglich.
Energiesparen im Altbau: Außenwanddämmung
Da Altbauten häufig massive Ziegelwände oder Mauerwerk ohne zusätzliche Dämmung besitzen, geht hier viel Wärme verloren. Eine Außendämmung der Fassade kann den Energieverbrauch erheblich reduzieren. Hierbei wird ein Dämmstoff wie Mineralwolle oder EPS (expandiertes Polystyrol) auf die Außenwand aufgebracht.
Falls eine Außendämmung aus ästhetischen oder denkmalgeschützten Gründen nicht möglich ist, kann auch eine Innendämmung durchgeführt werden. Diese ist technisch komplexer, kann aber ebenfalls signifikante Einsparungen bewirken.
Energiesparen im Altbau: Dach- und Kellerdämmung
Da Wärme nach oben steigt, ist eine Dachdämmung besonders wichtig. Eine Aufsparrendämmung ist effektiv, jedoch aufwändig und wird oft bei einer Dachsanierung kombiniert. Alternativ lässt sich eine Zwischensparrendämmung einbauen, bei der Dämmmaterial zwischen den Dachbalken eingebracht wird.
Kellerdecken und Bodenflächen sollten ebenfalls gedämmt werden, um den Wärmeverlust zu minimieren. Ein unbeheizter Keller kann mit einer Deckendämmung von unten versehen werden. Bei beheizten Kellern kann eine Boden- und Wanddämmung sinnvoll sein.
Wärmerückgewinnung zum Energiesparen im Altbau
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Energiesparen in Alt- und Neubauten ist die Wärmerückgewinnung durch Lüftungssysteme. Besonders in Neubauten ist eine dichte Bauweise zur Reduzierung von Wärmeverlusten Standard. Diese luftdichten Konstruktionen haben jedoch den Nachteil, dass der Luftaustausch eingeschränkt wird, was zu schlechter Raumluftqualität führen kann.
Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bieten hier eine Lösung: Sie sorgen nicht nur für kontinuierliche Frischluftzufuhr, sondern entziehen der Abluft Wärme und führen diese der frischen Zuluft zu. Auf diese Weise wird die Raumtemperatur stabil gehalten und der Heizbedarf reduziert. Solche Systeme sind vor allem für Neubauten, aber auch als Nachrüstlösung für Altbauten geeignet und können die Heizkosten deutlich senken, da weniger Energie für die Erwärmung der Frischluft benötigt wird.
In energetisch optimierten Altbauten können dezentrale Lüftungseinheiten mit Wärmerückgewinnung nachträglich installiert werden, um auch hier die Wärmeverluste durch Lüften zu minimieren und Energiekosten zu senken.
Fenster und Türen erneuern
Alte Fenster und Türen sind oft undicht und lassen viel Wärme entweichen. Der Einbau moderner Isolierglasfenster oder die Umstellung auf dreifach verglaste Fenster können den Energieverlust erheblich reduzieren. Dichtungsprofile an Fenstern und Türen verhindern zudem, dass kalte Zugluft eindringt.
Der wichtigste Punkt zu Energiesparen im Altbau: Heizsystem modernisieren
Altbauten haben oft veraltete Heizsysteme, die ineffizient arbeiten. Eine moderne Brennwertheizung oder eine Wärmepumpe kann den Energieverbrauch senken. Auch Solarthermie-Anlagen, die Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung nutzen, sind eine gute Ergänzung. Durch die Installation intelligenter Thermostate lässt sich die Heizung gezielt steuern, was ebenfalls Kosten spart.
2. Energieeffizienz im Neubau: Energiesparmaßnahmen von Anfang an
Neubauten, die nach modernen Energiestandards errichtet werden, sind in der Regel bereits gut isoliert und verfügen über effiziente Heizsysteme. Typische Merkmale sind:
- Effiziente Dämmung der Außenwände, des Daches und der Bodenplatten
- Moderne Fenster mit Dreifachverglasung
- Luftdichte Bauweise
- Erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung, wie Wärmepumpen oder Solarthermie
Die energetischen Anforderungen für Neubauten sind durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hoch. Dennoch gibt es auch für Energieeffizienz im Neubau Maßnahmen, die den Energieverbrauch optimieren.
Passivhausstandard und KfW-Effizienzhäuser
Neubauten werden zunehmend nach dem Passivhausstandard oder als » KfW-Effizienzhäuser errichtet. Passivhäuser nutzen passiv gewonnene Wärme aus Sonneneinstrahlung, Haushaltsgeräten und der Körperwärme der Bewohner, was den Heizbedarf drastisch reduziert. KfW-Effizienzhäuser zeichnen sich durch eine energieeffiziente Bauweise und modernste Technik aus, was durch Förderprogramme finanziell unterstützt wird.
Wärmepumpen und Lüftungsanlagen
Energieeffizienz im Neubau erreicht man mit Wärmepumpen besonders gut, da sie niedrige Vorlauftemperaturen benötigen, die gut zu Fußbodenheizungen passen. Zudem haben Neubauten oft kontrollierte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die Wärme aus der Abluft zurückgewinnen und so den Heizbedarf senken. Das hält die Luft frisch und reduziert Wärmeverluste. » Weitere Informationen zu allen modernen Heizungsarten
Solarenergie und Photovoltaik
Die Installation einer Photovoltaikanlage kann Neubauten energieautark machen und den eigenen Strombedarf decken. Kombiniert mit Batteriespeichern lässt sich der erzeugte Strom für die Heizung und andere Haushaltsgeräte nutzen, was das Energiesparen weiter optimiert.
3. Vergleich Altbau und Neubau: Kosten und Fördermöglichkeiten
In Altbauten sind Energiesparmaßnahmen oft teurer, da eine nachträgliche Dämmung oder Heizungssanierung aufwändig sein kann. Dennoch gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, etwa durch die » KfW-Bank oder das » BAFA, die energetische Sanierungen finanziell unterstützen. Für Neubauten sind die Initialkosten oft höher, da moderne Dämmungen und Heizsysteme in die Baukosten eingerechnet werden. Langfristig sind Neubauten jedoch kosteneffizienter, da der Energieverbrauch niedriger bleibt.
Fördermöglichkeiten für Energiesparmaßnahmen
Für beide Gebäudetypen gibt es Förderprogramme. Die KfW-Bank bietet Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für Altbausanierungen und Neubauten, die hohen Effizienzstandards entsprechen. Das BAFA fördert den Einsatz erneuerbarer Energien, wie Wärmepumpen und Solarthermie.
4. Energiesparen im Altbau und Neubau – so gelingt es!
Sowohl Alt- als auch Neubauten können durch Energiesparmaßnahmen effizienter gestaltet werden. Während Altbauten eine umfassende Sanierung benötigen, um den Energieverbrauch zu senken, profitieren Neubauten von modernen Technologien, die schon in die Bauweise integriert sind. In beiden Fällen sind die Einsparpotenziale erheblich, und durch Förderprogramme lassen sich die Kosten für die Maßnahmen reduzieren. Ein energieeffizientes Zuhause spart nicht nur Kosten, sondern trägt auch zum Umweltschutz bei. So ist Energiesparen im Haus gar nicht so kompliziert, wie man denkt. Mit guter Planung ist auch effektives Energiesparen im Altbau möglich.